Ahlen, 19. September 2016 (ds). Keine Rekordjagd, dafür gute Stimmung und Spaß an der Bewegung – das ist nicht nur der Breitensport im Allgemeinen, sondern auch der Ahlener Sparkassen-Mammut-Walk im Speziellen. Bei der dritten Auflage der Veranstaltung rund um die Zeche war denn auch die Atmosphäre wieder top. Die Resonanz war allerdings schon einmal besser.
Selten genug steht im Sport der Spaß im Vordergrund. Oft streiten sich Athleten im gemeinsamen Wettkampf um die Medaillen, Titel, Rekorde und Positionen. Beim Sparkassen-Mammut-Walk in Ahlen war ausnahmsweise aber das Gegenteil der Fall. Beim Breitensport-Event, das am Sonntag zum dritten Mal an der ehemaligen Zeche Westfalen durchgeführt wurde, ging es darum, gemeinsam Sport zu treiben und Spaß zu haben.
„Das macht den Breitensport aus. Hier gibt es keine Rekorde”, sagte Manfred Kreutz, Vorsitzender der Leichtathletik-Gemeinschaft Ahlen und Mitbegründer des Mammutwalks. „Leider fehlte in diesem Jahr aber die große Resonanz”, war Kreutz leicht enttäuscht. Immerhin rund 150 gesundheitsorientierte Teilnehmer zählten die Veranstalter des FLVW und des LG-Stammvereins Rot-Weiß Ahlen. Das waren aber deutlich weniger als noch in den beiden Vorjahren.
„Ahlen hat eine traditionsreiche Geschichte im Geh- und Walkingsport. Diese tolle Veranstaltung hat ruhig noch mehr Teilnehmer verdient”, fand Michael Blomeier vom Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen als Mitbegründer der Westfalen-Walk-Serie. Die meisten Sportler wurden letztendlich durch diese Serie nach Ahlen gelockt.
Und dennoch: die Atmosphäre und die Stimmung auf dem ehemaligen Zechengelände stimmten. „Die Stimmung war da. Im Zielbereich an den Fördertürmen haben sich alle gegenseitig noch mal angefeuert”, freute sich Organisator Kreutz, der jeden „Finisher” an der Ziellinie persönlich in Empfang nahm.
Auf die Strecke geschickt wurden die Walkerinnen und Walker pünktlich um 11 Uhr. Geboten wurde dabei ein Portfolio von sechs Kilometern an der Werse, elf Kilometern mit einem Abschnitt auf der Berghalde und 22 Kilometern, die bis nach Ost-Dolberg führten. Einen starken Auftritt legte dabei die Nordic-Walking Hobbygruppe Ahlen hin. Mit Unterstützung der Walking-Stöcke gingen die sechs Aktiven beim sechs Kilometer langen Wersewalk an den Start und holten zwei Podestplätze.
Schnellster Ahlener war Josef van Bergerem, der mit nur zehn Sekunden Rückstand hinter dem Sieger Torsten Gördes (40:56 Minuten) als Zweiter die Ziellinie überquerte. Carolin van Bergerem kam nach 44:26 Minuten als dritte Frau ins Ziel und musste sich hinter Sabine Unger (SV Brambauer 50; 42:10 Min.) und Monika Bodde vom AS Neukirchen-Vluyn geschlagen geben. Echte Urgesteine in der Gruppe sind Bernd Gommen (Jahrgang 1946) und Marie-Luise Groh (Jahrgang 1935). Sie bewältigten die Strecke in 44:50 und 46:15 Minuten.
Eine Besonderheit wurde den Teilnehmern aus ganz Nordrhein-Westfalen beim elf Kilometer langen Haldenwalk geboten. Egal, ob mit oder ohne Stock, wer wollte, der durfte auf die Berghalde kraxeln. Vorher galt es aber, einige Kilometer an der Werse zu bewältigen. Als Schnellster bog Bernd Schwabedissen vom TSV Oerlinghausen auf die Zielgerade ein und wurde mit 1:09:04 Stunden gestoppt. Gabriele Zander vom SV Brambauer machte bei den Frauen das Rennen. Bei den Nordic-Walkern gab es ein Foto-Finish: Martin Schüddekopf (TSV Betrup-Loßbruch) und Tadeusz Janasik vom Team Lohmann Witten kamen zeitgleich nach 1:11:58 Stunden ins Ziel. Schnellste Frau mit Stöcken war die Bochumerin Barbara Große-Bley (1:16:43 h). Aus Ahlen nahmen nur Stefanie Seiling und Simone Mader den Haldenwalk auf sich.
Am längsten unterwegs waren die „Mammut-Walker”. Die 41 Teilnehmer wurden bis nach Ost-Dolberg und wieder zurück geführt. Dabei kam der Soester Frank Groll auf der 22 Kilometer langen Distanz auf stattliche 8,78 km/h im Schnitt – das muss man erstmal gehen können. Lediglich zwei Minuten später erreichte mit Petra Middendorf auf Versmold die schnellste Frau das Ziel (2:32:34 h). Einziges „Ahlener Mammut” war bei den Männern Olaf Müller vom Delta Lauftreff, der die Langstrecke nach 2:49:18 Stunden beendete. Danny Schott